Wenn Sie beruflich mit Schwangeren und Müttern arbeiten, sind Sie immer in einer Doppelrolle gefragt: Als Fachfrau (z.B. als Erzieherin, Hebamme, Sozialarbeiterin, Lehrerin, Psychotherapeutin) begegnen Sie der (werdenden) Mutter mit Ihrer Kompetenz aus Ihrer beruflichen Rolle heraus. Gleichzeitig sind Sie für die Frau auch eine Bindungsperson. Indem Sie Anteil nehmen an dem, was die Mutter bewegt, sich zugewandt und empathisch in der Kommunikation zeigen, vermitteln Sie ihr Sicherheit und Orientierung. Dieser zweite Aspekt, die Bindungsthematik, wird in vielen Berufsausbildungen überraschend wenig thematisiert. Wenn Bindung ein Thema ist, so liegt das Augenmerk meist ausschließlich auf der Interaktion von Mutter bzw. Vater und Kind.